(se) Implantierte Fahrausweise bei der SJ13.08.2017
Bei der schwedischen Bahngesellschaft SJ sind seit rund 3 Monaten im Rahmen einer Testphase implantierte Fahrausweise im Einsatz. Rund 200 Kunden der SJ haben sich dabei einen Chip mit 2 mm Durchmesser und einer Länge von 12 mm unter die Haut in der Hand implantieren lassen.
Der Chip arbeitet mit der NFC-Technik (Near Field Communication) und ist als Implantat eine "immer-dabei" Speicherkarte, die aus geringer Distanz gelesen und beschrieben werden kann. Die gleiche Technik wird schon vielerorts z.B als Schlüssel für Schliessanlagen genutzt - dort allerdings fast ausschliesslich in eine Karte integriert. In Schweden werden jedoch Chip-Implantate bereits seit einer Weile genutzt - seit Juni 2017 jetzt eben auch als Träger von Fahrkarten-Informationen. Schweden ist bezüglich der eingesetzten Technik und der Implantation solcher Chips offensichtlich sehr offen: Zwischen der Idee, implantierte Chips bei der SJ anzuwenden, und den ersten Testkunden, die tatsächlich mit einem implantierten Fahrausweis reisten, vergingen nicht einmal ganz drei Monate.
Bezüglich Datenschutz geht die SJ davon aus, dass die eingesetzte Technik vorteilhaft abschneidet. Auf dem Chip wird nur eine Kundennummer hinterlegt, die Zuordnung weiterer Daten (wie z.B. Art des Fahrausweises, Abrechnungsmodalitäten etc.) verbleiben auf den Servern des Unternehmens. Zudem können die Chips nur aus geringen Distanzen gelesen werden, die Chips gehen nicht verloren und bleiben nicht unbeaufsichtigt liegen. Ob die Technik der implantierten Chips nach dem Ablauf der Testzeit beibehalten wird, hat die SJ bisher jedoch noch nicht entschieden.